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Kindergarten - „Unser pädagogisches Konzept“
I. Vorüberlegungen
1. Einleitung
Mit dieser Konzeption möchten wir allen Eltern und Interessierten einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit geben.
Unsere Einrichtung ist ein „Haus der offenen Tür“. Sie bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen seit ihrer Eröffnung im Jahre 1958 die Möglichkeit, ihren Freizeit- und Kommuni- kationsbedürfnissen nachzugehen und gibt ihnen Anregungen zu eigenen Aktivitäten. Die Förderung ihrer Persönlichkeitsentwicklung ist pädagogisches Ziel.
2. Pädagogische Arbeit im Allgemeinen
Die pädagogische Arbeit in unserer Einrichtung gliedert sich in verschiedene Bereiche:
– Eltern – Kind – Gruppen
– Kindergarten
– Offene Kinderarbeit
– Schulkindbetreuung
– Offene Jugendarbeit
– Hausaufgabenbetreuung
Unser Kindergarten besteht seit 1993 und bietet Platz für 20 Kinder mit einer flexiblen Betreuungszeit von 7.30 – 13.30 Uhr sowie Mittagessen von Montag bis Freitag. Mit unserer Arbeit möchten wir ergänzend und unterstützend an die Seite der Eltern treten und ermöglichen Bildung, Erziehung und Betreuung von 3-jährigen Kindern bis zum Schuleintritt.
Wir bieten den Kindern einen neuen Erfahrungsraum, in dem sie Spielpartner und neue Freunde finden können und viel Freiraum haben für das selbständige gemeinsame Tun. Wir möchten in unserer Einrichtung eine Atmosphäre schaffen, in der die Kinder gern zu uns kommen und mit Freude am täglichen Geschehen teilnehmen.
Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aus den verschiedenen Bereichen werden in die Planung und Durchführung von Festen und Feiern der Gesamteinrichtung mit einbezogen und bekommen so die Gelegenheit, andere Besucher des Hauses und alle pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen.
Langfristiges Ziel ist es, Kindern vom Kleinkindalter über die Kindergartenzeit, die offene Kinderarbeit bis hin zur Jugendarbeit die Möglichkeit aufzuzeigen, das Heinrich-Jasper-Haus zu besuchen und seine vielfältigen Angebote zu nutzen.
3. Träger der Einrichtung
Träger des Heinrich-Jasper-Haus ist der Falkenheim, Verein für Jugendpflege und Kindererholung e.V.
Unsere Arbeit ist nicht parteigebunden und somit offen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Konfessionen und Nationalitäten.
4. Einzugsgebiet
Zu unserem Einzugsgebiet zählen vornehmlich Schuntersiedlung, Kralenriede. Sandwüste, Siegfriedviertel und Vorwerksiedlung. Vereinzelt besuchen auch Kinder aus anderen Stadtteilen die Einrichtung.
II. Rahmenbedingungen des Kindergartens
1. Öffnungszeiten
Unsere Einrichtung bietet im Kindergarten eine Kernbetreuungszeit von 8.00 – 14.00 Uhr. Der Frühdienst kann unentgeltlich von 7.30 – 8.00 Uhr in Anspruch genommen werden. Eine flexible Randzeitbetreuung ist bis 15.00 Uhr möglich.
2. Mittagessen
Die Teilnahme am Mittagessen ist freiwillig und kann zusätzlich für jeweils ein Jahr gebucht werden. Dafür wird ein kostendeckendes Entgelt erhoben, das sich in der Regel am zu zahlenden Entgelt für die Mittagsverpflegung in städtischen Einrichtungen orientiert. Es ist durchgängig zu entrichten, allgemeine Schließungs- und sonstige Ausfallzeiten (z. B. Krankheit) sind bei der entsprechenden Kalkulation pauschal berücksichtigt.
3. Entgelt
Das zu zahlende Entgelt richtet sich nach dem Entgelttarif für die Kindertagesstätten sowie Angebote der Teilzeit-Schulkindbetreuung der Stadt Braunschweig in der jeweils geltenden Fassung. Es ist auch bei Krankheit und während der Urlaubszeit zu entrichten. Die Einrichtung kann die Höhe des Entgelts verändern.
Unabhängig davon wird daneben ein kleiner monatlicher Kostenbeitrag für Getränke und Bastelmaterial erhoben.
4. Räumlichkeiten, Außengelände und Spielmaterialien
Der rund 40 m² große Kindergartengruppenraum steht den Kindern zur alleinigen Nutzung zur Verfügung. Er ist mit verschiedenen Funktionsecken und diversen Spielmaterialien ausge- stattet und wird je nach den Bedürfnissen und Interessen der Kinder verändert. So entstehen immer wieder neue Spiel- und Erfahrungsräume.
Folgende Spielmaterialien stehen den Kindern zur Verfügung:
– Bau- und Konstruktionsmaterialien
– Mal-, Bastel- und Gestaltungsmaterialien
– kostenloses Material aus der realen Umwelt
– Naturmaterialien
– Tisch- und Brettspiele
– Puzzle
– Bilderbücher
– Verkleidungsmaterial zum Theater- und Rollenspiel
– Laken und Decken zum Budenbau
Ein ca. 70 m² großer Gruppenraum kann von den Kindern ebenfalls genutzt werden, er ist in der Mitte teilbar. Die eine Hälfte wird hauptsächlich als Bewegungsraum genutzt, er ist mit Weichbodenmatte und diversen Bewegungselementen ausgestattet. Er bietet sich aber auch alternativ zum eigentlichen Gruppenraum als weitere Rückzugsmöglichkeit an. Die andere Hälfte des Raumes wird zum einen als Frühstücksraum genutzt und steht ansonsten für die Kleingruppenarbeit zur Verfügung. Auch ein rund 200 m² großer Mehrzwecksaal wird gelegentlich für Aktivitäten unterschiedlichster Art mit genutzt.
Die Kinder nutzen einen eigenen Waschraum mit zwei Toiletten.
Das Außengelände umfasst eine ca. 2000 m² große Rasenfläche mit unterschiedlicher Bepflanzung und einem gepflasterten Hof. Ein kleines Blumenbeet wird von den Kindern mit bepflanzt und gepflegt. Das Gelände wird zu jeder Jahreszeit genutzt und bietet den Kindern zahlreiche Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sowie neue Erfahrungsräume an.
Feste und bewegliche Spielgeräte, eine Sandkiste, Holzbalken und -podeste, Baumstämme, Schläuche und Rohre sowie ein freier Wasserzugang zum Matschen in der wärmeren Jahresszeit erweitern das Spielangebot
Eine separate Garage mit Fahrzeugen, Sandspielzeug und vielen beweglichen Spielmaterialien wie LKW-Reifen, Bälle, Seile, Stelzen, Schubkarren etc. gehören zur Grundausstattung.
5. Team
In unserem Kindergarten sind zurzeit zwei pädagogische Mitarbeiterinnen mit unterschiedlichen Arbeitszeiten beschäftigt. Gegebenenfalls arbeitet auch eine Praktikantin/ ein Praktikant für befristete Zeiträume mit.
Neben täglichen Absprachen findet einmal wöchentlich eine Teambesprechung statt. Hier finden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zeit um gemeinsame Erziehungs- und Arbeitsabsprachen zu treffen. Dazu gehören die Planung von Projekten, die Auswertung der Beobachtungen über die uns anvertrauten Kinder, einzelne Fallbesprechungen, Vorbereitung und Durchführung von Elterngesprächen, Reflexionsgespräche mit Praktikantinnen, Auswertung von Fortbildungen und gelesener Fachliteratur.
Jeder Mitarbeiterin/jedem Mitarbeiter steht eine angemessene Verfügungszeit zu.
Einmal im Monat treffen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung und Vertreter des Trägervereins um organisatorische Fragen und gruppenübergreifende Aktionen zu erörtern. In diesem Rahmen werden auch die pädagogische Arbeit reflektiert und neue pädagogische Ansätze diskutiert.
Alle pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil um ihre berufliche Qualifikation zu erweitern.
6. Aufnahmekriterien
Unsere alters- und geschlechtsgemischte Gruppe umfasst max. 20 Kinder. Aufnahme finden vorrangig Kinder aus dem Einzugsgebiet. Darüber hinaus werden auch Kinder je nach Dringlichkeit aufgenommen.
Wichtige Kriterien für die Aufnahme sind:
– Vollendung des dritten Lebensjahres (Ausnahmen sind möglich)
– Kinder mit gewöhnlichem Aufenthalt in Braunschweig
– Gruppenstruktur (z. B. Alter, Geschlecht, Nationalität)
– Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung
– Geschwistersituation (z. B. Vermeidung des Besuchs verschiedener Einrichtungen innerhalb einer Familie)
– soziale Gründe in der Familie (z.B. Berufstätigkeit, Alleinerziehende, besondere familiäre Belastungen)
Die Entscheidung über die Vergabe der Plätze treffen die pädagogischen Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter des Kindergartens.
7. Haftung und Aufsichtspflicht
Die Aufsichtspflicht über alle Kinder auf dem Kindergartenweg liegt bei den Eltern/ Sorgeberechtigten. Die Kinder sind nach den gesetzlichen Bestimmungen unfallversichert, vorausgesetzt sie sind in Begleitung eines Erwachsen.
Aus haftungsrechtlichen Gründen wird von den Eltern/Sorgeberechtigten eine Erklärung über die gewünschten Abholpersonen des Kindes erbeten. Sofern das Kind den Hin- und Rückweg allein antreten soll oder von einem minderjährigen Geschwisterkind abgeholt wird, ist ebenfalls eine entsprechende Erklärung dem Kindergarten vorzulegen.
Mit der Übernahme des Kindes durch die pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an der Gruppenraumtür beginnt deren Aufsichtspflicht.
8. Krankheit
Bei Erkrankung eines Kindes bitten wir die Eltern/Sorgeberechtigten, die Einrichtung fernmündlich zu benachrichtigen.
Besteht der Verdacht auf eine ansteckende Krankheit (Windpocken, Scharlach etc.) darf das Kind die Einrichtung erst nach Ende der Ansteckungsfähigkeit wieder besuchen.
Bei Verdacht auf Kopflausbefall ist eine sofortige Benachrichtigung von Seiten der Eltern dringend erforderlich, um einer weiteren Ausbreitung vorzubeugen! Nach entsprechender Behandlung des Kindes und Abgabe der Sorgfaltspflichterklärung der Eltern darf das Kind die Einrichtung wieder besuchen. Bei wiederholtem Befall innerhalb von vier Wochen bedarf es eines ärztlichen Attests.
Akute Fälle von Infektionskrankheiten werden an der Infowand des Kindergartens ausgehängt.
9. Kündigung
Die Buchung der Randbetreuungszeiten und der Mittagsverpflegung sind bis zum Ende des laufenden Kindergartenjahres verbindlich und können erst dann gekündigt werden.
Eine Kündigung des Kindergartenplatzes durch die Erziehungsberechtigten muss bis zum 15. eines Monats zum Monatsende erfolgen.
Fehlt ein Kind länger als zwei Wochen unentschuldigt oder ist das Entgelt länger als einen Monat nicht entrichtet worden, erfolgt eine Kündigung des Kindergartenplatzes von Seiten des Trägers. Einer Mahnung im Vorfeld hierzu bedarf es nicht.
Die Kündigung des Kindergartenplatzes durch den Träger aus einem wichtigen Grund bleibt hiervon unberührt.
10. Tagesablauf
Unser Tagesablauf zeichnet sich durch immer wiederkehrende Elemente auf der einen und Flexibilität und Spontanität auf der anderen Seite aus.
Je nach den Bedürfnissen der Kinder oder nach den jeweiligen Angeboten im Rahmen der stattfindenden Projekte kann sich der Tagesablauf verschieben oder verändern. Beispielhaft ein Tagesablauf:
07.30 – 08.00 Uhr
08.00 – 09.30 Uhr
09.30 – 10.00 Uhr
10.00 – 10.30 Uhr
10.30 – 11.30 Uhr
11.30 – 12.00 Uhr
12.00 – 13.30 Uhr
– Frühdienst
– Freispiel im Gruppenraum, im Bewegungsraum oder als Kleingruppe auf dem Außengelände
– angeleitete Beschäftigungsangebote im Rahmen der Projektarbeit
– Morgenkreis mit projektbezogenen Spiel- und Lernangeboten
– gemeinsames Frühstück in ruhiger und kommunikativer Atmosphäre
– Zähneputzen
– Freispiel auf dem Außengelände
– Geburtstagsfeier
– Gesprächskreis
– Abschlusskreis
– Spätdienst
– Mittagessen bei Bedarf
11. Besondere Aktivitäten
Zu den immer wiederkehrenden Aktivitäten zählen in unserem Kindergarten:
– jahreszeitliche Feste mit der ganzen Familie
– gemeinsame Abschlusskreise mit den Eltern
– Übernachtung aller Kinder im Kindergarten
– Frühstückstag einmal wöchentlich (gemeinsame Zubereitung nach Absprache mit den Kindern)
– Theaterbesuche
– Turnen einmal wöchentlich in den Wintermonaten in der Turnhalle des SV Olympia
– Ausflüge und Besichtigungen im Rahmen der Projektarbeit
– Waldtage
– Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (Gesundheitsamt, Polizei, Schule etc.)
III. Unsere pädagogischen Ziele und Aufgaben
Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den unterschiedlichen Lebensbedingungen und dem jeweiligen Entwicklungsstand der Kinder, an ihren Interessen und Bedürfnissen.
Die Kinder erhalten Raum und Zeit zum Lernen, um sich Wissen anzueignen und es zu vertiefen. Lernen erfolgt situativ im täglichen Miteinander, im Spiel und in allen anderen Aktivitäten. Dabei stehen soziales Lernen sowie die Förderung von Phantasie und Kreativität im Vordergrund.
1. Das Freispiel
Spiel ist das wichtigste Grundbedürfnis der Kinder. Sie erleben und erfahren durch das Spiel ihre Umwelt. Sie sind mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei der Sache. Im Spiel erproben sie die erwachsenen Lebensformen, setzen sich mit Rollen auseinander und üben soziale Beziehungen. Nur im Spiel sind Kinder eigenständig, aktiv und selbst gewählt tätig. Das Spiel bedeutet für sie eine Art Schutzraum, in dem sie alles ausprobieren können um ihre Welt zu verstehen, zu begreifen und sich in ihr zurechtzufinden. So entwickelt sich das kindliche Selbstwertgefühl.
Das freie Spiel hat in unserer pädagogischen Arbeit oberste Priorität. Wir stellen den Kindern viel Zeit, Raum und diverse Materialien zur Verfügung, die sie nach ihrer eigenen Phantasie einsetzen und umfunktionieren können und bemühen uns, sie so wenig wie möglich in ihrem Spiel zu unterbrechen. Wir versuchen den Kindern motivierte Spielpartner zu sein und zeigen Interesse an ihren Spielergebnissen.
Das Spiel bietet den Kindern zahlreiche Lernprozesse. Hier können sich ihre sinnlichen, emotionalen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten entfalten.
Wir möchten, dass jedes Kind lernt:
– unter Berücksichtigung seiner eigenen Interessen, Bedürfnisse und Gefühle selbständig Entscheidungen zu treffen in Bezug auf Spielmaterial, Spieldauer, Spielort und Mitspieler
– gemeinsames Spiel zu organisieren, Absprachen zu treffen und sich an gemeinsam aufgestellte Regeln zu halten
– Konflikte zu bewältigen, Enttäuschungen zu ertragen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen
– Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme zu entwickeln, „Andersartigkeit“ offen gegenüberzustehen, sie zu achten und damit umzugehen (in Bezug auf Nationalität, soziale Herkunft, Religion etc.)
– die Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit zu erweitern, in dem es gegenseitiges Zuhören und freies Erzählen übt, seine Meinung anderen gegenüber zu vertreten und Toleranz zu zeigen
– eigene Ängste zu überwinden und Selbständigkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln
– seinen natürlichen Bewegungsdrang zu befriedigen und dadurch seine motorische Geschicklichkeit, sein Koordinationsvermögen und seine eigene Körperwahrnehmung zu entwickeln.
2. Projektarbeit
Ein weiterer Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit ist die Projektarbeit. Unsere Projekte entstehen entweder aus spontanen Anlässen oder orientieren sich an den jeweiligen Interessen, Bedürfnissen oder Problemen der Kinder. Sie sind immer auf konkrete Lebenssituationen bezogen und sollen die Kinder befähigen, in ähnlichen Situationen handlungsfähig zu werden. Jedes Kind soll angeregt werden zum eigenen Nachdenken und zum vielfältigen Lernen.
Projektarbeit beinhaltet sowohl soziales und sachbezogenes Lernen sowie Sprachförderung und umfasst folgende Bereiche:
– Bewegung, Spiel und Sport (psychomotorische Angebote, Singspiele, Bewegungsgeschichten, Turnen)
– Natur- und Umwelterfahrung durch Erleben und Begreifen (Weiterentwicklung des kindlichen Wissens über den menschlichen Körper, Tiere, Pflanzen, einfache technische Vorgänge, einfache Zahlen-, Mengen- und Formenbegriffe, einfache Raum- und Zeitbegriffe, einfache Verkehrssituationen, Mülltrennung)
– Erkundungen der näheren und weiteren Umgebung (spontane Spaziergänge, Ausflüge in Park, Schulgarten und Wald)
– Rhythmik und Musik (Lieder, Singspiele, Entspannungsgeschichten, Einsatz von Orffschen Instrumenten, Klanggeschichten)
– Kennen lernen anderer Kulturen und Lebensweisen
– Malen, Basteln und Gestalten (Handhabung diverser Materialien)
– Sprache und Begriffsbildung (Gespräche, Bilderbücher, Rätsel, Reime etc.)
– Kochen und Backen
– Gesundheit und Ernährung (Körperpflege, Zahnpflege, Gesundes Essen)
– Gelenktes Rollenspiel
– Einsatz didaktischer Spielmaterialien
Auch die Projektarbeit bietet den Kindern wieder zahlreiche Möglichkeiten zum Lernen:
– sich mit der belebten und unbelebten Natur auseinanderzusetzen und Verständnis dafür zu entwickeln
– Spaß am Umgang mit Bilderbüchern, Rätseln und Geschichten zu erfahren
– die eigene Körperwahrnehmung zu schulen, ein positives Selbstwertgefühl aufzubauen und Spaß an der Selbstdarstellung zu haben
– ihren natürlichen Bewegungsdrang zu befriedigen, ihre Koordination, ihre Gelenkigkeit und ihre motorische Sicherheit zu verbessern
– ihre Wahrnehmungs-, Ausdauer- und Konzentrationsfähigkeit zu verbessern
– ihre Gestaltungsfähigkeit zu entwickeln
– ihre Frustrationstoleranz zu erweitern
– ein Gruppenzusammengehörigkeitsgefühl aufzubauen, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme zu lernen, Gruppenregeln einzuhalten
– gegebene Anweisungen zu verstehen und selbstständig auszuführen
3. Regeln und Grenzen
Trotz des erheblichen Freiraums, den die Kinder bei uns genießen, erfordert das Zusammenleben in der Gruppe die Aufstellung und Einhaltung von verbindlichen Regeln und Grenzen. Sie helfen den Kindern sich zu orientieren und Verantwortung zu übernehmen für sich und die Gruppe.
Die Regeln und die bei Regelverletzungen eintretenden Sanktionen werden immer wieder mit den Kindern besprochen, festgelegt und gegebenenfalls auch geändert.
4. Gewaltprävention
Im Laufe eines Kindergartenjahres nehmen alle Kinder der Gruppe an dem Gewaltpräventionsprogramm „Kinderfaustlos“ teil.
Mit Hilfe dieses Curriculums möchten wir dem Entstehen von aggressivem Verhalten bei den Kindern entgegenwirken und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, die ihre sozialen Kompetenzen im Bereich Empathie, Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut erweitern.
In diesem Zusammenhang möchten wir uns beim Arbeitskreis „Faustlos“ und seinen Sponsoren bedanken, die uns die Teilnahme an den Fortbildungen ermöglicht und diverses Material zur Durchführung des Projektes unserem Kindergarten zur Verfügung gestellt haben.
Der Kindergarten ist kein konfliktfreier Raum. Aggressionen gehören zum Kindergartenalltag dazu. Jedes Kind muss ein gewisses Maß an Aggression besitzen, um seine Ziele durchzusetzen. Meist geht es um Verteidigung oder Erkämpfung von Dingen, die im Moment für die Kinder wichtig sind.
Wir empfinden Aggression aber nicht als etwas Negatives und Störendes. Denn sie zeigt auch den Willen des Kindes seine eigene Bedürfnisse und Interessen durchzusetzen. Deshalb brauchen Kinder Gelegenheiten zum Raufen und Kämpfen um eigene Gewalterfahrungen machen zu können und zu lernen, wie man mit Aggression umgeht.
In unseren Turnstunden oder im Bewegungsraum bieten wir den Kindern regelmäßig die Gelegenheit zu organisierten Kampf- und Raufspielen im Beisein von Erwachsenen. Das Kämpfen nach festen Regeln ermöglicht es ihnen ihre eigenen Kräfte besser einzuschätzen und ihren Körper „neu“ wahrzunehmen. Sie lernen ihre eigenen Grenzen besser einzuschätzen und die Grenzen anderer zu akzeptieren.
Zusätzlich versuchen wir durch gezielten Einsatz von sportlichen Spielen dem Bewegungsdrang der Kinder entgegenzukommen. Durch körperliche Anstrengungen können sie sich leichter abreagieren, die aufgestaute Energie kann sich entladen ohne dass jemand zu Schaden kommt. Dies alles soll die Kinder dabei unterstützen, ihre aggressiven Gefühle auf akzeptable Weise zum Ausdruck zu bringen.
5. Das letzte Jahr im Kindergarten
Die zukünftigen Schulkinder suchen verstärkt die Nähe zu Gleichaltrigen und fordern immer vermehrt das unbeobachtete Spiel. Sie werden zunehmend eigenständiger und lösen sich von den erwachsenen Bezugspersonen, die nun nur noch eine begleitende Funktion haben.
Bei uns treffen sich die Vorschulkinder im letzten Halbjahr vor der Einschulung einmal wöchentlich in einer Kleingruppe. Ziel ist es ihre natürliche Neugier zu befriedigen und ihre Eigenständigkeit verstärkt zu fördern. Durch diverse Angebote werden:
– im sozialen Bereich die Entwicklung von Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Selbstbewusstsein geübt
– im kognitiven Bereich Fähigkeiten wie z. B. das Schreiben des eigenen Namens, Mengen, Formen und Zahlenbegriff geübt. Zum Einsatz kommen hier u. a. LÜK- Kästen und Arbeitsblätter, Bilderbücher und diverse Gestaltungsmaterialien
– im motorischen Bereich wird das eigene Einschätzungsvermögen gefestigt und der feinmotorische Umgang mit unterschiedlichen Materialien geübt.
Die zukünftigen Schulkinder besuchen in Begleitung einer pädagogischen Mitarbeiterin/ einem pädagogischen Mitarbeiter eine Probeschulstunde. Das Gebäude und der Pausenhof werden besichtigt und die Eindrücke der Kinder in der Gruppe reflektiert.
Ein Gegenbesuch der zukünftigen Klassenlehrerin an einem Kindergartenvormittag wird von uns befürwortet und angestrebt. Hier besteht dann die Möglichkeit zur ersten Kontaktaufnahme in vertrauter Umgebung.
Die Abschiedsfeier der künftigen Schulkinder wird gemeinsam mit ihnen und ihren Eltern geplant und durchgeführt.
IV. Zusammenarbeit mit den Familien
Eine kontinuierliche Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Informationsaustausch mit den Eltern ist eine wichtige Voraussetzung, um die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder zu unterstützen und zu fördern.
Alle Informationen, die im Rahmen von Gesprächen von den Eltern/Sorgeberechtigten an unsere pädagogischen Mitarbeiter weitergegeben werden, sind vertraulich und werden nur mit ausdrücklicher Genehmigung dieser an Dritte weitergegeben.
1. Aufnahmegespräch
Vor dem ersten regelmäßigen Besuch des Kindergartens findet ein Aufnahmegespräch mit den Eltern/Sorgeberechtigten statt. Hier erhalten sie alle wichtigen Informationen, offene Fragen werden beantwortet und die Aufnahmeformalitäten erledigt.
2. Eingewöhnungsphase
Vor dem ersten offiziellen Kindergartentag haben die Kinder die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Eltern den Kindergarten kennen zu lernen und am Tagesgeschehen teilzunehmen. Auch ein alleiniger Besuch zum Schnuppern ist möglich.
3. Einführungselternabend
Bei diesem ersten Elternabend im Jahr informieren wir die Eltern/Sorgeberechtigten über unsere aktuelle pädagogische Arbeit und berichten über das Tagesgeschehen in unserer Einrichtung. Die Eltern haben die Möglichkeit sich untereinander und uns kennen zu lernen.
Außerdem findet die Wahl der Elternvertreter statt.
4. Infoabende
Zu themenbezogenen Elternabenden laden wir Referenten in den Kindergarten ein, die Informationen zu verschiedenen Themen an die Eltern und pädagogischen Mitarbeiter weitergeben. Beispiele für bisherige Themen:
– Aggressivität bei Kindern
– Sexueller Missbrauch
– Gesunde Ernährung und Zahnpflege
– Verkehrserziehung
– Bilderbücher- und Spielzeug für 3-6 jährige
– Geschwisterrivalität
– Grenzen setzen in der Erziehung
5. Hospitation
Eltern haben bei uns die Möglichkeit, nach vorheriger Absprache mit den pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter am Kindergartenalltag teilzunehmen und sich vor Ort über unserer Arbeit zu informieren.
6. Infowand
Um unsere Arbeit transparent zu machen, finden die Eltern/Sorgeberechtigten an unserer Infowand eine genaue Beschreibung der jeweiligen Projekte. Auch alle anderen Aktivitäten, wichtigen Termine etc. werden hier bekannt gegeben.
Durch häufige Fotodokumentationen erhalten die Eltern/Sorgeberechtigten weiterhin Einblick in den Kindergartenalltag und bekommen so die Möglichkeit aktuell etwas über ihre Kinder zu erfahren.
7. Feste, Ausflüge, Aktionen
Die Mithilfe der Eltern/Sorgeberechtigten ist immer erwünscht und wir bieten zahlreiche aktive Mitgestaltungsmöglichkeiten an, z. B. Mitgestaltung und Hilfe bei Festen, Begleitung bei Ausflügen, Aufführung von kleinen Theaterstücken für die Kinder.
Auch bei kurzzeitigen Personalausfällen hat sich die Mitarbeit der Eltern/Sorgeberechtigten als sehr hilfreich gezeigt.
8. Einzelgespräche
Neben den täglich stattfindenden Tür- und Angelgesprächen findet einmal im Jahr ein Elternsprechtag statt, an dem die Eltern/Sorgeberechtigten mehr über den Entwicklungsstand ihrer Kinder erfahren können. Erörtert werden hier das allgemeine Verhalten, Fähigkeiten, Konflikte und Ängste der Kinder, ihre Stellung in der Gruppe, ihr Verhältnis zu den pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter sowie ihre soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung.
Bei speziellen Problemen stehen wir natürlich jederzeit nach vorheriger Absprache zu einem Gespräch zur Verfügung.
9. Elternbeirat
Die Wahl der beiden Elternvertreter findet zu Beginn des Kindergartenjahres statt. Ihre Aufgabe ist die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Elternschaft sowie auch zwischen Eltern, Kindergartenmitarbeiterinnen/-mitarbeiter und Träger.
Bei der Organisation von Festen und Ausflügen stehen sie uns helfend zur Seite.
V. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Unser Kindergarten arbeitet kooperativ mit anderen Einrichtungen zusammen:
– mit dem jugendzahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes
– mit Ernährungsberaterinnen des Gesundheitsamtes
– mit Ergo-, Psycho- und Sprachtherapeuten mit Einverständnis der betreffenden Eltern
– mit der Verkehrswacht
– mit der Polizei
– mit dem Arbeitskreis „Faustlos“ – mit den Grundschulen
Hierdurch möchten wir einen fachlichen Austausch und eine ganzheitliche Förderung der Kinder gewährleisten.
Des Weiteren bieten wir Praktikumsplätze für die Schülerinnen/Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik, der Berufsschulen und der allgemeinbildenden Schulen an.